Berührung und Kuscheltherapie
Geborgen sein
Jeder Mensch und jedes Tier haben ein angeborenes und (über)lebensnotwendiges Bedürfnis nach empathischer Berührung.
Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, dieses Bedürfnis zu stillen.
Wissenschaftlich ist klar: Der weit verbreitete Berührungsmangel bringt unzählige Krankheitsgeschichten und soziale Vereinsamung mit sich.
In der Berührungs- und Kuscheltherapie kannst du als Frau, Mann oder Paar jeglicher geschlechtlicher Ausrichtung, in einem sicheren Rahmen durch unser Team dieses lebensnotwendige Bedürfnis bekommen. Achtsame Zuwendung, Wärme und Geborgenheit erfahren. Körperlich und mental gesunden.
SIE LINDERT
Depressionen, Angststörungen, Schmerzen, Verkrampfungen, Zwangsstörungen, Schlafstörungen, Einsamkeit, soziale Isolation u.v.m.
SIE FÖRDERT
Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Vertrauen und Mut , Selbstheilung, Bewältigung, Entspannung u.v.m.
Die Regeln
Um für alle Beteiligten einen sicheren Rahmen zu setzen, sind folgende Regeln als Voraussetzung für die Kuscheltherapie von beiden Seiten einzuhalten:
1. Keine Berührung ist selbstverständlich. Im Vorgespräch wird besprochen, welche körperliche Begegnung erwünscht und möglich ist. Dies kann jederzeit während der Sitzung verändert werden.
2. Die angemessene Bekleidung sollte bequem sein. Am besten eignet sich Sport- oder Freizeitbekleidung.
Sie besteht z.B. aus T-Shirt, kurze oder lange Hosen und Socken.
3. Da wir körpernah arbeiten, ist eine angemessene Körperpflege wichtig. Zudem sollte auf starke Düfte verzichtet werden (Rasierwasser/Parfüm).
4. Erogene Zonen (Intimbereiche, Brust und andere individuelle Körperbereiche) oder Fetische
werden nicht berührt. Wird dies nicht beachtet, wird die Sitzung abgebrochen, das
Honorar wird nicht zurück erstattet.
5. Eine eventuelle Erregung ist eine natürliche biologische Reaktion, die nicht
verurteilt wird. Es wird dann eine Positionsveränderung oder eine Pause vorgeschlagen.
6. Sexuelle Probleme, Erfahrungen und Vorlieben sind nicht Bestandteil einer
Kuscheltherapie.
7. Die Kuscheltherapie ersetzt keine anderen Therapieformen.
8. Sie kann intensive emotionale Prozesse anregen. Weinen und andere emotionale Reaktionen
sind durchaus Normalität und werden achtsam behandelt..
Die Körper-Grenze zur Außenwelt und damit auch die Oberfläche, an der wir angefasst werden, ist die Haut. Sie ist das größte Organ des Körpers und enthält Millionen von Berührungsrezeptoren. Mit ihnen spüren wir Wärme und Kälte, Strukturen, Texturen und Druck, aber auch die Richtung und Geschwindigkeit von Berührungen. Von den Haut-Rezeptoren aus werden die Signale über Nervenbahnen an das Gehirn geschickt. Dabei werden aber nicht nur die harten Fakten übermittelt, wie Struktur und Ort der Berührung – sondern über spezielle Nervenverbindung auch eine emotionale Bewertung der Berührung.
Diese Verbindung, über die Berührungen Gefühle auslösen, besteht aus den sogenannten Ct-Nervenbahnen. Sie werden nur bei relativ sanften und langsamen Streichel-Bewegungen aktiviert und reagieren besonders gut auf Hautwärme. Im Gehirn führt ihre Aktivierung zur Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin. Außerdem verändert sich die Empfindlichkeit für Endorphine, einer Gruppe körpereigener Opiate. In der Folge kommt es zum Abbau von Stresshormonen und der Verlangsamung von Atmung und Herzschlag. Der Körper entspannt und wir fühlen uns wohl. So können Berührungen unsere Gefühle formen.
C-taktile Nervenfasern befinden sich nicht an den Handflächen und Fußsohlen, jedoch sonst überall, wo Haare wachsen...also auch auf der Nasenspitze. Sie werden besonders durch langsame Streichelbewegungen mit der Temperatur von 32 °C angeregt – unserer durchschnittlichen Handflächen-Außentemperatur. Es aktiviert direkt das Belohnungszentrum unseres Gehirns – daraufhin wird Dopamin ausgeschüttet. Evolutionsbiologisch sind diese C-taktilen Nervenfasern entstanden, damit wir einen präzisen Sinn dafür entwickeln, wo wir uns in Sicherheit und Geborgenheit befinden - und wo wir uns beruhigen und entspannen können. Alle Säugetiere haben diese Nervenfasern.
Haptikforscher Martin Grunwald von der Uni Leipzig:
"Berührungsmangel kann ein idealer Nährboden
für psychische Erkrankungen sein.
Berührungen von Fremden wirken wohltuend auf den Körper,
sie senken die Gefahr für Angststörungen oder depressive Verstimmungen
und stärken das Immunsystem."
"Fakt ist, dass unser Gehirn in einen anderen Zustand gelangt, wenn wir Körperberührungen erfahren. Unser gesamter Organismus, das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem, profitieren durch Körperbewegungen."
(Quelle:https://www.mdr.de/kultur/themen/tastsinn-interview-martin-grunwald-100.html)
Karl-Heinz Ladwig, Professor für psychosomatische Medizin am Klinikum der TU München:
„Mit Blick auf unsere Gesundheit wird das Thema Berührung völlig unterschätzt.
Studien aus den USA, aus Deutschland und Großbritannien haben gezeigt, dass das Herz von Menschen, die sich regelmäßig umarmen, ruhiger schlägt.
Zudem haben Menschen mit regelmäßigem Körperkontakt niedrigere Stresshormon- und Blutdruckwerte."
Er nennt zusätzlich weitere positive Effekte des freigesetzten „Kuschelhormons“ Oxytocin: eine verbesserte Regulation des eigenen Energiehaushalts oder ein reduziertes Hungergefühl. Die Folge, so Ladwig: „Wir essen weniger, wir sind weniger dick und laufen damit auch weniger Gefahr, Übergewichts bedingte Krankheiten zu bekommen wie Diabetes oder Herzkreislaufprobleme.“
„Die Zusammenhänge zwischen sozialem Kontakt und der Gesundheit sind wirklich sehr gut untersucht“, betont Mediziner Ladwig. „Kuscheln und Umarmungen halten und machen gesund. Wir sind soziale Wesen, das können wir einfach nicht verleugnen.“